Der Wachstumszyklus von Cannabis: Vom Samen bis zur Ernte
Cannabis, wie alle Lebewesen, durchläuft mehrere Entwicklungsstadien: Keimung, Sämling, Vegetationsphase und Blüte. Jeder Abschnitt bringt spezifische Herausforderungen mit sich, die für angehende Züchter wichtig sind, um ihre Pflanzen optimal zu pflegen und das Beste aus ihnen herauszuholen.
Pflanzen sind Lebewesen und ein essenzieller Bestandteil unserer Evolution. Sie heilen und erfreuen uns auf vielfältige Weise. Unsere besondere Vorliebe gilt Cannabis sativa L., einer vielseitigen Heil- und Nutzpflanze mit einer langen Geschichte. Cannabis hat sich über Jahrtausende hinweg bewährt und ist heute aufgrund seiner zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten beliebter denn je.
Ganz gleich, ob Cannabis aus medizinischen, industriellen oder Freizeitgründen angebaut wird, es ist immer faszinierend zu beobachten, wie aus einem winzigen Samen eine stattliche Pflanze heranwächst und schließlich blüht. Der gesamte Prozess ist ein wunderbares Naturschauspiel, das Geduld, Wissen und Aufmerksamkeit erfordert.
Der Lebenszyklus von Cannabis: Die Phasen im Detail
Cannabis ist eine einjährige Pflanze, die ihren Lebenszyklus innerhalb eines Jahres abschließt. Meistens dauert es vier bis zehn Monate, bis sie vollständig ausgewachsen ist. Der Zyklus lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen:
- Keimung
- Sämlingsphase
- Vegetationsphase
- Blütephase
Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und Bedürfnisse, die den Pflegeaufwand beeinflussen. Die richtige Erkennung des Entwicklungsstadiums ist entscheidend, um die Pflanze optimal zu versorgen und beispielsweise das Geschlecht zu bestimmen oder den idealen Zeitpunkt zum Trimmen zu wählen.
1. Keimung (1 bis 2 Wochen)
Alles beginnt mit einem Samen. Für einen erfolgreichen Anbau ist hochwertiges Saatgut unerlässlich. Cannabissamen sollten fest, trocken und bräunlich sein. Es gibt verschiedene Methoden, um Samen zum Keimen zu bringen. Die Papiertuchmethode ist eine der einfachsten und effektivsten. Für eine erfolgreiche Keimung sind Ezay Plug Anzuchtblöcke eine hervorragende Wahl.
Während der Keimung bricht der Samen auf und die erste Wurzel, die Pfahlwurzel, entsteht. Dieser Prozess kann zwischen 24 Stunden und einer Woche dauern. In der Regel keimen Indica-dominierte Sorten schneller als reine Sativas. Die Keimung ist ein kritischer Moment, der den Grundstein für das gesamte Pflanzenwachstum legt.
Der gekeimte Samen wird dann vorsichtig ins Wachstumsmedium gesetzt, wo er weiterwächst. Die ersten Keimblätter, die sogenannten Kotyledonen, brechen durch die Samenhülle und markieren das Ende der Keimphase. Jetzt beginnt die Pflanze, sich ihren Weg nach oben zu bahnen und ihre ersten echten Blätter zu entwickeln.
2. Sämlingsphase (2 bis 4 Wochen)
In dieser empfindlichen Phase sind die jungen Pflanzen besonders anfällig für Krankheiten und Schimmel. Anfänger neigen oft dazu, zu viel zu gießen oder zu düngen. Selbst bei einem geplanten Anbau im Freien ist es ratsam, die Pflanze zunächst im Innenbereich anzuziehen, um optimale Lichtverhältnisse sicherzustellen. Ein heller Standort, wie eine Fensterbank, kann hier Wunder wirken. Eine nährstoffarme, feinporige und sterile Umgebung wie die BIO Anzucht- & Kräutererde bietet ideale Bedingungen für gesundes Wachstum.
Der Fokus liegt auf der Wurzelbildung, da diese das Fundament für das spätere Wachstum bilden. Gleichzeitig entwickeln sich die ersten charakteristischen Blätter mit gezackten Fingern. Sobald die Pflanze Blätter mit der vollen Anzahl an Fingern bildet, ist die Sämlingsphase abgeschlossen. Diese Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Pflanze bereit ist, in die nächste Phase überzugehen.
Die Sämlingsphase ist eine Zeit der Vorsicht. Die jungen Pflanzen benötigen eine sorgfältige Überwachung, um sicherzustellen, dass sie nicht überwässert oder überdüngt werden. Ein gut durchlässiges Wachstumsmedium und regelmäßige, aber sparsame Bewässerung sind der Schlüssel zum Erfolg.
3. Vegetationsphase (2 bis 8 Wochen)
Nun beginnt das Hauptwachstum. Mit ausreichend Licht kann die Pflanze täglich bis zu 5 cm wachsen. Sie sollte in einen größeren Topf umgepflanzt werden, wenn der aktuelle Topf zu klein wird. Dies gibt den Wurzeln mehr Raum, sich auszubreiten und stärkt die Pflanze insgesamt. Für diese Phase eignen sich die Biobizz Trypacks hervorragend, da sie die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen versorgen.
Gesunde Böden, reich an Nährstoffen, sind in dieser Phase entscheidend. Stickstoff ist besonders wichtig für die Produktion von Chlorophyll und Proteinen. Investitionen in hochwertigen Dünger oder die Herstellung eigener Düngemittel lohnen sich. Ein ausgewogener Nährstoffhaushalt fördert ein kräftiges und gesundes Wachstum.
Auch der Wasserbedarf steigt. Junge Pflanzen sollten in der Nähe des Stiels bewässert werden, später großflächiger, damit die Wurzeln das Wasser effizient aufnehmen können. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.
Techniken wie Topping, Supercropping oder Lollipopping können angewandt werden, um das Wachstum zu steuern und die Blütenproduktion zu steigern. Diese Methoden sind besonders bei spezifischen Anbaumethoden wie Screen of Green (SCROG) nützlich. Sie zielen darauf ab, die Pflanze zu trainieren, damit sie mehr und größere Blüten produziert.
Die Dauer der vegetativen Phase variiert. Selbstblühende Sorten wechseln nach 2 bis 3 Wochen automatisch in die Blütephase, während reguläre oder feminisierte Sorten abhängig von der Lichtdauer blühen. Beim Indoor-Anbau wird dies durch Reduktion der Beleuchtungszeit auf 12 Stunden erreicht.
4. Blütephase (4 bis 12 Wochen)
Die Blütephase ist für viele Züchter der spannendste Abschnitt. Wenn die Pflanze weniger Licht erhält, beginnt sie, sich auf die Reproduktion zu konzentrieren. Dies ist der Moment, auf den die meisten Züchter hingearbeitet haben. Für den Indoor-Anbau sind die Biobizz Trypacks Indoor besonders nützlich, um die Blütenbildung zu unterstützen.
Das Geschlecht der Pflanze wird jetzt erkennbar. Weibliche Pflanzen bilden Blüten, während männliche Pollen produzieren. Um ungewollte Bestäubung zu vermeiden, sollten männliche Pflanzen entfernt werden. Dies stellt sicher, dass die weiblichen Pflanzen ihre Energie in die Blütenproduktion investieren und nicht in die Samenbildung.
Spezieller Dünger kann die Blütenbildung fördern. Während dieser Zeit benötigen die Pflanzen viel Wasser und möglicherweise Stützen, um das Gewicht der Blüten zu tragen. Ein Rückschnitt sollte maximal bis zur zweiten Blütewoche erfolgen, um die Hormonbalance nicht zu stören. Eine gut durchdachte Pflege in dieser Phase ist entscheidend für die Qualität und Quantität der Ernte.
Die Blütephase variiert je nach Sorte. Selbstblühende Pflanzen sind oft nach einem Monat erntereif, Indicas benötigen etwa 6 bis 8 Wochen und einige Sativas können über 3 Monate bis zur Ernte brauchen. Es ist wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu beobachten und sicherzustellen, dass sie die nötige Pflege erhalten, um die bestmöglichen Blüten zu produzieren.
Fazit
Der Anbau von Cannabis ist eine lohnende Herausforderung, die Wissen, Geduld und Hingabe erfordert. Jede Phase des Wachstumszyklus bringt ihre eigenen Anforderungen und Belohnungen mit sich. Indem man die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze in jeder Phase versteht und erfüllt, kann man sicherstellen, dass die Pflanzen ihr volles Potenzial erreichen. Egal, ob man Cannabis aus medizinischen, industriellen oder Freizeitgründen anbaut, das Erlebnis, eine Pflanze vom Samen bis zur Ernte zu begleiten, ist immer wieder faszinierend und bereichernd.