Der Moment der Ernte ist einer der spannendsten Schritte im Cannabisanbau. Doch um sicherzustellen, dass du das volle Potenzial deiner Pflanzen ausschöpfst, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt und die richtige Technik für die Ernte zu wählen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf du achten musst und wie du deine Pflanzen nach der Ernte richtig trocknest.
1. Den richtigen Erntezeitpunkt bestimmen
Der optimale Zeitpunkt für die Ernte hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem von der Reife der Blüten. Hier sind die wichtigsten Anzeichen, dass deine Pflanze bereit für die Ernte ist:
- Trichome: Mit einer Lupe oder einem Mikroskop kannst du die Trichome (die Harzkristalle) auf den Blüten überprüfen. Wenn die meisten Trichome eine milchige Farbe angenommen haben und einige anfangen, bernsteinfarben zu werden, ist die Pflanze reif. Trichome in diesem Zustand sorgen für ein ausgewogenes High – weder zu beruhigend noch zu aufputschend.
- Pistillen: Diese feinen Härchen auf den Blüten ändern ihre Farbe im Laufe des Reifeprozesses von weiß zu orange oder braun. Wenn etwa 70–90 % der Pistillen ihre Farbe gewechselt haben, ist die Pflanze in der Regel bereit für die Ernte.
- Reifezeit: Verschiedene Sorten haben unterschiedliche Blütezeiten. Autoflowering-Sorten können oft nach 8 bis 10 Wochen geerntet werden, während photoperiodische Pflanzen mehr Zeit benötigen können.
2. Vorbereitung für die Ernte
Bevor du mit dem Schneiden beginnst, solltest du deinen Arbeitsbereich vorbereiten. Du benötigst scharfe Scheren, Handschuhe und Behälter für die abgeschnittenen Blüten.
- Licht aus: Es ist ratsam, das Licht in deinem Grow-Raum für etwa 24–48 Stunden vor der Ernte auszuschalten. Dies soll den Harzgehalt der Pflanze erhöhen.
- Wasser reduzieren: Reduziere das Gießen in den letzten Tagen vor der Ernte, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
3. Ernteprozess
Sobald du bereit bist, kannst du mit dem Schneiden beginnen. Hier sind die Schritte für eine erfolgreiche Ernte:
- Äste abschneiden: Schneide die Pflanze in kleinere Teile, indem du die Hauptäste trennst. So ist es einfacher, die Blüten zu bearbeiten und sie für das Trocknen vorzubereiten.
- Blüten trimmen: Entferne die größeren Blätter (auch „Sonnensegel“ genannt) und trimme kleinere Blätter, die nahe an den Blüten sitzen. Dies verbessert die Qualität des Endprodukts und sorgt für ein angenehmes Raucherlebnis.
4. Trocknung der Ernte
Nach dem Trimmen beginnt der Trocknungsprozess. Dies ist entscheidend, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Qualität deines Cannabis zu bewahren.
- Aufhängen: Hänge die geschnittenen Äste kopfüber an eine Schnur oder ein Gestell in einem dunklen, gut belüfteten Raum. Ideal ist eine Temperatur von etwa 18–22°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 45–55 %.
- Trocknungsdauer: Der Trocknungsprozess dauert normalerweise 7–10 Tage. Du kannst testen, ob die Blüten trocken genug sind, indem du die Äste leicht biegst. Wenn sie knackig brechen, sind sie bereit für die Weiterverarbeitung.
5. Aushärtung (Curing) für beste Qualität
Um den Geschmack und die Potenz deines Cannabis weiter zu verbessern, solltest du nach dem Trocknen die Blüten aushärten. Hier ist, wie du es machst:
- Luftdichte Behälter: Lege die getrockneten Blüten in luftdichte Gläser. Öffne die Gläser täglich für 10–15 Minuten, um Feuchtigkeit freizulassen. Dies wiederholst du für etwa 2–4 Wochen.
- Langsame Reifung: Durch das Aushärten entwickeln sich die Terpene und Cannabinoide weiter, was das Aroma und die Wirkung deiner Ernte optimiert.
Fazit
Die Ernte von Cannabis ist ein Prozess, der Geduld und Sorgfalt erfordert, um das beste Ergebnis zu erzielen. Indem du den richtigen Zeitpunkt wählst, die Blüten sorgfältig schneidest und sie langsam trocknest und aushärtest, kannst du das volle Potenzial deiner Pflanzen ausschöpfen. Denk daran, dass dieser letzte Schritt genauso wichtig ist wie der Anbau selbst!