Der Outdoor-Grow von Cannabis bietet viele Vorteile, wie natürliche Lichtquellen und viel Platz für die Pflanzen. Doch der Anbau im Freien birgt auch einige Herausforderungen, vor allem durch Schädlinge. Ob fliegende Insekten, kriechende Käfer oder hungrige Tiere – Schädlinge können Outdoor-Pflanzen erheblich schädigen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche Schädlinge besonders häufig auftreten, wie du sie erkennen und effektiv bekämpfen kannst, und welche präventiven Maßnahmen deinen Outdoor-Grow schützen.
Welche Schädlinge gibt es beim Outdoor-Grow?
Im Outdoor-Anbau ist die Vielfalt an potenziellen Schädlingen größer als im Indoor-Bereich. Hier sind die häufigsten:
- Raupen und Larven
- Aussehen: Kleine, grüne bis braune Raupen auf den Blättern oder Blüten.
- Schäden: Fressen Löcher in Blätter und Knospen, hinterlassen Kot, der Blüten verunreinigen kann.
- Schnecken
- Aussehen: Langsame, schleimige Tiere, oft nachts aktiv.
- Schäden: Fressen junge Pflanzen und Blätter. Hinterlassen schleimige Spuren.
- Blattläuse
- Aussehen: Kleine, grüne, gelbe oder schwarze Insekten in Kolonien auf den Blättern oder Stielen.
- Schäden: Saugen Pflanzensäfte und schwächen die Pflanze. Hinterlassen klebrigen Honigtau, der Schimmel fördern kann.
- Spinnmilben
- Aussehen: Winzige rote oder weiße Punkte, oft auf der Unterseite der Blätter.
- Schäden: Gelbfärbung der Blätter und feine Gespinste. Besonders bei trockenem Wetter problematisch.
- Thripse
- Aussehen: Kleine, längliche Insekten, meist auf der Unterseite der Blätter.
- Schäden: Silbrige, glänzende Flecken auf den Blättern durch das Saugen der Pflanzensäfte.
- Weiße Fliegen
- Aussehen: Kleine weiße Insekten, die bei Berührung auffliegen.
- Schäden: Saugen an den Blättern und schwächen die Pflanze, ähnlich wie Blattläuse.
- Höhere Tiere (Hasen, Rehe, Vögel)
- Schäden: Abfressen junger Pflanzen, Knospen oder Blätter.
Wie kann man Schädlingen beim Outdoor-Grow vorbeugen?
Prävention ist auch im Outdoor-Grow essenziell, um Schädlingsbefall von Anfang an zu minimieren. Hier sind einige bewährte Maßnahmen:
1. Natürliche Umgebung optimieren
- Mischkultur: Pflanze natürliche Schädlingsabwehr wie Ringelblumen, Knoblauch oder Minze in der Nähe deines Cannabis. Diese Pflanzen halten viele Schädlinge fern.
- Guter Boden: Verwende nährstoffreichen und gut durchlüfteten Boden, um die Pflanze zu stärken.
- Sonnige Standorte: Wähle einen Platz mit ausreichender Sonneneinstrahlung und guter Luftzirkulation.
2. Mechanische Barrieren
- Schneckenkragen: Verwende spezielle Barrieren, die Schnecken fernhalten.
- Netze: Schütze deine Pflanzen mit feinmaschigen Netzen vor Vögeln und größeren Schädlingen.
3. Gelbsticker als Monitoring
Auch im Outdoor-Grow sind Gelbsticker hilfreich:
- Sie ziehen fliegende Schädlinge wie Weiße Fliegen oder Trauermücken an.
- Platziere die Gelbsticker in der Nähe der Pflanzen, um Schädlinge frühzeitig zu erkennen.
4. Regelmäßige Kontrolle
- Untersuche deine Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall.
- Achte besonders auf Blattunterseiten und die Basis der Stängel.
5. Bewässerung und Düngung
- Überwässere deine Pflanzen nicht, da feuchte Bedingungen Schädlinge wie Trauermücken oder Schimmel fördern.
- Düngere die Pflanzen ausgewogen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
6. Natürliche Fressfeinde fördern
- Fördere Nützlinge wie Marienkäfer, die Blattläuse und Spinnmilben fressen.
- Ein Insektenhotel in der Nähe kann Nützlinge anlocken.
Was kann man gegen Schädlinge unternehmen?
Falls deine Pflanzen trotz Vorsichtsmaßnahmen von Schädlingen befallen werden, kannst du sie mit diesen Methoden bekämpfen:
1. Mechanische Entfernung
- Entferne größere Schädlinge wie Raupen oder Schnecken per Hand.
- Schneide stark befallene Pflanzenteile ab.
2. Biologische Mittel
- Neemöl: Ein natürlicher Wirkstoff, der gegen viele Schädlinge wie Blattläuse oder Thripse wirkt. Besprühe die Pflanzen mit einer verdünnten Lösung.
- Bacillus thuringiensis: Ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel, das Raupen effektiv bekämpft.
- Nematoden: Diese Mikrowürmer helfen gegen Trauermückenlarven.
3. Nützlinge einsetzen
- Marienkäfer: Fressen Blattläuse.
- Raubmilben: Wirksam gegen Spinnmilben.
- Schwebfliegen: Reduzieren Thripse und andere kleine Insekten.
4. Hausmittel
- Knoblauch- oder Brennnesselsud: Wirkt abschreckend auf viele Schädlinge und kann einfach selbst hergestellt werden.
- Seifenlösung: Besprühe die Pflanzen mit einer milden Lösung aus Wasser und biologisch abbaubarer Seife, um Blattläuse zu bekämpfen.
5. Chemische Mittel (nur im Notfall)
- Wende chemische Sprays nur dann an, wenn biologische Methoden nicht ausreichen.
- Achte darauf, dass die Produkte für Outdoor-Cannabis zugelassen sind, und halte die Wartezeiten bis zur Ernte ein.
Besondere Herausforderungen beim Outdoor-Grow
- Wetterbedingungen
- Schlechtes Wetter wie starke Regenfälle oder Stürme kann Schädlinge fördern. Feuchtigkeit begünstigt Schimmel und Trauermücken.
- Sorge bei starkem Regen für gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
- Tiere als Schädlinge
- Hasen und Rehe: Errichte Zäune, um deine Pflanzen zu schützen.
- Vögel: Verwende Netze, um sie von den Pflanzen fernzuhalten.
- Saisonale Schädlinge
- Im Sommer sind Spinnmilben und Thripse besonders aktiv.
- Im Herbst nehmen Schnecken durch die feuchten Bedingungen zu.
Fazit
Schädlinge stellen beim Outdoor-Grow von Cannabis eine große Herausforderung dar. Mit präventiven Maßnahmen wie Mischkultur, Gelbstickern und mechanischen Barrieren kannst du deine Pflanzen schützen. Sollte es doch zu einem Befall kommen, helfen biologische Mittel, Nützlinge und Hausmittel, die Plage in den Griff zu bekommen. Achte zudem darauf, deine Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um Probleme frühzeitig zu erkennen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du auch im Outdoor-Anbau gesunde und ertragreiche Cannabis-Pflanzen kultivieren.